Sieger des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft 2008“

Liebe Immenröderinnen und Immenröder,

Immenrode ist Sieger des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft 2008“ im Landkreis Goslar.

Diesem Wettbewerb stellten sich die Dörfer Ostharingen, Klein Döhren, Münchehof und Immenrode. Alle Teilnehmer haben mit viel Energie und Engagement versucht, die Jury durch eine ansprechende bauliche Gestaltung, bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Projekte sowie planerische Konzepte von den Qualitäten ihrer Dörfer zu überzeugen.

Immenrode ist der Sieger. Wir, das sind die Vertreter aller wirkenden Vereine und Verbände von Immenrode, überzeugten die Kommission durch starke bürgerliche Gemeinschaft, die gute verkehrliche Anbindung und den Einsatz regenerativer Energien.

Das Ziel des Wettbewerbs ist es, die Bürgerinnen und Bürger in den Dörfern zu motivieren, eigeninitiativ zur Verbesserung der Lebensverhältnisse beizutragen und diese auch für zukünftige Generationen zu sichern.

Immenrode ist nun berechtigt, am Vorentscheid zum Landeswettbewerb 2009 teilzunehmen. Am 10. Oktober 2008 findet in Immenrode die Siegerehrung statt. Um 16:00 Uhr wird der Landrat Stephan Manke die Siegerurkunde überreichen

Eckhard Wagner, Ortsbürgermeister

Auszug aus der Goslarschen Zeitung (Bericht zum Thema „Unser Dorf hat Zukunft“):
(vielen Dank an die GZ)

Wissenswertes über Immenrode

Ort: Immenrode
Kommune: Stadt Vienenburg
Einwohner: 1752
Erste urkundliche Erwähnung: Die erste Kunde von Immenrode gibt eine Kaiserurkunde vom 1. Januar 1086, durch welche Kaiser Heinrich IV. der Hildesheimischen Kirche die Reichspfalz Werla schenkte. Als Zubehör der Pfalz wird die Ansiedlung Immenrothe (frühere Schreibweise) genannt.
Öffentliche Einrichtungen: Grundschule mit Turnhalle, Kindergarten, Dorfgemeinschaftsraum, Sportplatz, Bolzplatz, Schützenhaus sowie auch zwei Kinderspielplätze
Vereine: TSV, Schützenverein, Fanfarenzug, Mütterzentrum, DRK, AWO, Sozialverband, Bürgergemeinschaft, Taubenzüchterverein, Kleingärtnerverein, Feldmark- und Forstinteressentschaft, Elternverein.
Ortsbürgermeister: Eckhard Wagner
Internet: www.immenro.de
Gesunde Altersstruktur, regenerative Energien und Bürger-Engagement prägen Immenrode

Von Andreas Gereke

IMMENRODE. Sie stehen auf der ältesten Brücke des Dorfes, aber der Blick schweift in die Zukunft. Wenn es darum geht, warum Immenrode Zukunft hat, muss Ortsbürgermeister Eckhard Wagner nicht lange überlegen: gute Verkehrsanbindung, gut gemischte Altersstruktur, regenerative Energien und bürgerliches Engagement sind nur einige Schlagworte.
„Wir liegen an gut ausgebauten Fernstraßen, über die B 82 sind die Autobahnen 395 und 7 schnell zu erreichen“, erklärt Wagner. Die gute Verkehrsanbindung ist für die zahlreichen Berufspendler wichtig. Im Ort selbst gibt es nur kleinere Handwerksbetriebe. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich das Bild des Ortes sehr gewandelt: Von ursprünglich 40 landwirtschaftlichen Betrieben gibt es nur noch acht Vollerwerbs- und vier Nebenerwerbslandwirte. Zu Immenrode gehört auch die Probsteiburg mit der Einrichtung der Lebenshilfe, sie ist größter Arbeitgeber der Stadt Vienenburg.
Im Ort gibt es zwei abgeschlossene Neubaugebiete – deren Bewohner leben aber nicht isoliert. Die Neubaugebiete umschließen den alten Ortskern. Vielleicht liegt es auch an den Neubaugebieten, dass Immenrode eine gesunde Altersstruktur hat. 321 Kinder und Jugendliche leben in dem Dorf, „das sind 18,3 Prozent unserer Gesamtbevölkerung“, hat der Ortsbürgermeister ausgerechnet.

Regenerative Energien als Pfand für die Zukunft: Kennzeichnend für Immenrode im Vorharz sind die Windkraftanlagen unweit des Ortes. Eine Zukunftsvision ist, irgendwann einmal das Dorf mit Strom, der aus Wind und Biogas erzeugt wird, autark zu versorgen.

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Vertreter der Dorfgemeinschaft um Ortsbürgermeister Eckhard Wagner (links) entwickeln auf der ältesten Weddebrücke des Dorfes Ideen für die Chancen ihres Ortes. Ihrer Meinung nach hat Immenrode Zukunft.

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Inschrift von 1668: Ein alter Hof in Immenrode.

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Idyllischer Blick über die Gärten auf den Kirchturm Immenrodes

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Das Mütterzentrum, liebevoll „Müze“ genannt, ist das älteste in Niedersachsen.

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Alte Fachwerkhäuser werden modernisiert und gut in Schuss gehalten.

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Fotos: Andreas Gereke

„296 Kinder und Jugendliche sind dabei im TSV organisiert. Unsere rege Vereinsjugendarbeit kompensiert die Tatsache, dass wir keinen Ortsjugendpfleger haben. Unsere Jugendlichen sind gut behütet“, berichtet er. Überhaupt hätte Immenrode 1577 engagierte Bürger – sie alle seien Mitglied in mindestens einem der Vereine und Organisationen. „Alleine der TSV hat 680 Mitglieder. Wir haben das Ziel, dass es irgendwann mindestens in jedem der 868 Haushalte ein TSV-Mitglied gibt“, sagt der Ortsbürgermeister.
„Das Ziel haben wir auch“, gibt Ortsbrandmeister Andreas Wehrstedt schmunzelnd zu Protokoll. Seine Wehr habe die beste Dienstabend-Beteiligung im Stadtgebiet, lobt Wagner. Engagement kennzeichnet auch die Bürgergemeinschaft. Der Verein kümmert sich ehrenamtlich um viele Dinge im Ort – einer der Gründungsväter ist Günter Pochadt. „Aus seiner Idee, an jedem Ortseingang ein Begrüßungsschild aufzustellen, entstand der Verein“, sagt Wagner.

Den alten Ortskern Immenrodes prägen Fachwerkhäuser. Um ihn herum arrondiert sind die Neubaugebiete.

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Die Dorfkirche liegt auf einem Hügel mitten im Ort.

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Fotos: Andreas Gereke

Mütterzentrum „Herausragend für Immenrode ist zudem das Mütterzentrum. Es ist das älteste Niedersachsens. Unser ,Müze‘ ist auch gleichzeitig auch immer ein Mehrgenerationenhaus“, wirbt Wagner und nickt in Richtung Uta Gröne. Getragen wird der Leuchtturm Mütterzentrum von einem Verein, Gröne ist Vorsitzende.
Vorn dabei ist das Dorf auch bei regenerativen Energien – südlich des Ortes stehen mehrere Windkraftanlagen sowie eine Biogasanlage. Photovoltaik-Anlagen sind auf den Dächern Immenrodes zu finden – ein Antrag liegt vor, zu prüfen, die Dächer von Schule und Kindergarten ebenfalls mit Sonnenkollektoren auszustatten. Einen Traum hat Wagner dabei: „Meine Zukunftsvision ist, dass wir irgendwann Immenrode mit dem Strom aus Biogasanlage und Windkrafträdern autark versorgen können.“