[Harzkäse]
[Das Wappen]
[Übersicht]
[Vorgeschichtliche Funde]
[Ein Blick durch das Kaleidoskop]
[Aus alten Urkunden]
[Kurzer einfeltiger nothwendiger Bericht]
[Der Harzer hat das Käsebacken überdauert]
[Rundgang durch das alte Dorf]
[Entwicklung der Landwirtschaft]
[Der grosse Hof]
[Die Flurnamen]
[Geschichten aus dem Knauf]
[Doch einen Bahnhof wollten sie nicht]
[Warum Immenrode keine Badeanstalt bekam]
[1000 Jahre dazwischen]
[Als der Krieg zu Ende war]
[Doeneken]
[Unser Okerstand]
[Viele Bruennlein fliessen]
[Wieder Chancen für die Weddekrebse]
[Das Ende 886 Jahre nach der ersten Währung]
[Einigkeit macht stark]
[Wer will fleißige Handwerker sehn]
[Hol mir mal die Suelzepresse]
[Über 100 Jahre Schützentradition]
[Brieftaubensportverein ‚Harzbote-Immenrode‘]
Vor Christus
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8000
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Erste nachweisbare Niederlassung von Menschen im Nordharz (zur gleichen Zeit wird übrigens die Stadt Jericho erbaut) | |
3000
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Älteste Bauern (Lößsiedler) Funde von Bandkeramiken in den Gemarkungen Schladen, Werlaburgdorf, Wehre und Gielde. Zeugen diese Zeit: Feuersteindolch, gefunden am Hainberg westlich von Immenrode, kleine bandkeramische Flachhacke aus grauem Hornfels. |
2000
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„Glockenbecherleuchte“; zwei Gräber von Kupferhändlern am Weddinger Pass. |
800-700
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Hügelgräber im Warne-Wedde-Winkel Dreieck. |
700-100
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Germanische-cheruskerische Besiedlung; Eisentechniker; Erste Drehtonware – weltweite Kontakt. |
Nach Christus
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9
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Armin schlägt mit den Cheruskern das römische Heer am Teutoburger Wald |
19
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Ermordung Armin des Cheruskers; Verlassen von Weilersiedlungen und Gehöften |
400-700
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Durch den Vorstoß der Hunnen aus Asien nach Westen beginnt die Völkerwanderung, die zum zerfall der antiken Welt führte. In Nordwestdeutschland geht eine starke Ausbreitung des germanischen Stammes der Sachsen ein. |
nach 722
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Missioniert Bonifacius unter den Germanen. |
vor 500
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Entstehung der Siedlung Sudherre (Wüstung am Harli) und Weddingen |
gegen 600
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Erbbegräbnisstelle mit Körpergräbern einer vermögenden Gutsfamilie nach thüringer Gepflogenheit am Beuchter Schierk; ältestes nordharzer Sprachdenkmal; Übergang zur sächsischen niederelbischen Grundherrschaft. |
600-800
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Untergang der heidnisch-germanischen Kultur (Feldfriedhof Othfresen); Eindringen christlicher Lebensordnung |
747
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Der fränkische Hausmeier und spätere König Pipin der Kurze lagert an der Okerfurt bei Ohrum |
768
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Karl der Große |
780
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Lager Karls des Großen an der Oker, Taufe vieler Edler des Sachsenstammes, so auch Herzog Hessis |
800
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Kaiserkrönung Karls des Großen in Aachen |
um 800
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Einbeziehung in das militärisch-kirchliche Verwaltungsnetz Karls des Großen; Gielde wird Mutterkirche für den Leragau; politisch gestutzte Vorherrschaft des christlichen Glaubens; Großreich der Franken, Unterwerfung der Sachsen, Bekehrung zum Christentum. |
814
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Tod Karls des Großen |
815
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Gründung des Bistums Hildesheim, dessen östliche Grenze die Oker bildet. |
845
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Ebo von Reims wird Bischof von Hildesheim. |
919
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Königswahl Heinrich I. in Fritzlar; verheerender Einfall der Ungarn; Sie raubten, plünderten, mordeten und verbrannten unsere Gegend. |
nach 920
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Bau der Kaiserpfalz Werla. |
922
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Gründung der Stadt Goslar durch König Heinrich I. |
926
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Heinrich I. hält an der Okerniederung in der Nahe der Werla dem Ungarnansturm stand. Ein ungarischer Heerführer – Zoltan – wird gefangengenommen mit vielen anderen seines Stammes. Das zur Freilassung angebotene Lösegeld wird vom Sachsenkönig verschmäht, statt dessen schließt Heinrich I. einen 9-jahrigen Waffenstillstand. |
933
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Sieg über die Ungarn an der Unstrut. |
955
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Endgültiger Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg. |
968
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Beginn des Silberabbaus im Rammelsberg. |
970
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Roswitha von Gandersheim (935 – 1000) schreibt Legenden und Dramen in lateinischer Sprache. |
11.11.1050
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Heinrich der IV. wird in Goslar geboren. |
1066
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Erzbischof Adalbert von Bremen, Erzieher und Freund Heinrichs IV., zieht sich nach seiner Entfernung vom Kaiserhof zeitweilig auf seine Besitzung nach Lochtum (Loctuna) zurück. Heinrich IV. übernimmt die Herrschaft; Ausbau der Harzburg und anderer mächtiger Burgen rund um den Harz. |
1073
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Ein Heer von sächsischen Adligen und Bauern belagert die Harzburg, in der Heinrich IV. sich mit 300 süddeutschen Soldaten verschanzt hatte. |
10.08.1073
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Heinrich IV. flieht nachts über den »Kaiserweg« aus der Harzburg. |
März 1074
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Raubzüge der Ritter von Harzburg; Aufruhr sächsischer Bauern vor der Kaiserpfalz in Goslar, völlige Zerstörung der Harzburg. |
1075
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Sieg des Königs über die aufständischen Sachsen an der Unstrut. |
1077
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25. – 27. Januar: Heinrich IV. in Canossa bei Papst Gregor VII. |
1086
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Heinrich IV. schenkt Bischof Udo von Hildesheim die Pfalz Werla und Besitzungen in Immenrode und Jethere. |
1096
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Beginn der Kreuzzuge ins Heilige Land. |
1108
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Erwähnung der alten Straße von Goslar nach Immenrode. |
1152
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Schreibweise: Immenroth, 12461 Immenrodhe. |
1173-1190
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Bau des Doms zu Braunschweig. |
1174
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Gründung des Klosters Wöltingerode |
1180
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Barbarossa lässt die neue Harzburg aufbauen, um Goslar und das Silberbergwerk des Rammelsberges vor Heinrich dem Löwen zu schützen. |
1200
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Immenroder Zehnte geht nach Gandersheim. |
1203
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Auf der das Okerufer überragenden Bergkuppe wird von König Otto IV. die Burg »Harlungenberg« erbaut. |
1235
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Zugehörig zum Fürstbistum Hildesheim (Landeshoheit u. kirchliche Hoheit) bis 1523 |
1246
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Immenroder Zehnte an Kloster Neuwerk. |
1261
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Priester Hermann in Immenrode. |
1280
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Patronatsrecht der Kirche erwerben die Brüder v. Harlingenberg vom Graf Gerhard von Holstein. |
1288
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Immenrode gehört zum Archidiakonat Neuenkirchen (vermutlich seit 1174) Priester Bertram ist gleichzeitig erster Vikar an der Kapelle Maria Magdalena in Goslar |
1291
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Zerstörung der Harliburg. |
1292-1302
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Erbauung der Burgen Liebenburg, Vienenburg und Wiedelah zum Schutz des Stiftes Hildesheim gegen die Welfen. Der Deutsche Ritterorden kommt nach Weddingen |
1300
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Kloster Neuwerk erwirbt 20 Hufen (600 Morgen). |
14. Jh.
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Ausbau des Komturhofes (Deutsch-Ritterorden) in Weddingen. |
1315
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Kloster Neuwerk besitzt nur noch 3 Hufen. |
1337
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Pfarrer Johann gleichzeitig Propst von Wöltingerode. |
1341
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Bischof Heinrich III. – ein Nachkomme Heinrichs des Löwen – erwirbt für das Bistum Hildesheim das »hus to dem Widenla«. Die Oker als Bistumsgrenze wird überschritten. Bildung eines Amtes Wiedelah, dem außer der Amtsfreiheit fünf weitere Ortschaften angehören. |
02.02.1345
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Das Patronatsrechte geht an das Kloster Wöltingerode. |
1355
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Kloster Neuwerk besitzt wieder 16 Hufen und 21 Hörige. |
1366
|
zugehörig zum Amt Wiedelah (bis 1815). |
1367
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In der Schlacht bei Dinklar fallen Bischof Gerhard von Hildesheim zahlreiche Gefangene in die Hand, darunter der Bischof van Halberstadt, der sich teuer loskaufen muss. Mit dem Lösegeld fällt ihm der Kauf der Vienenburg leicht. Vienenburg, mit dem Vorwerk Wennerode und dem Ort Lochtum, fallen dem Fürstbistum Hildesheim zu und bilden fortan das Amt Vienenburg. |
1427
|
Im Bündnis der Städte Braunschweig, Goslar, Hildesheim, dem Braunschweiger Herzog und dem Hildesheimer Bischof wird in der »Schwicheldtschen Fehde« wegen gar arger Bedrängnisse der Kaufleute, die sich zu einer Raubritterburg unter den Brüdern Brand und Cord van Schwicheldt entwickelte, Burg Wiedelah erobert. |
1512
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Immenrode gehört kirchlich zum Archidiakonat Goslar (Johann Houet); Pfarrer Jacob Milies wird vom Kloster Wöltingerode präsentiert. |
1519-1523
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Stiftsfehde zwischen Bischof Johann IV. van Hildesheim und Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig. Sie endet mit dem Quedlinburger Rezeß. Dem Bischof verbleiben nur die Ämter Peine, Steuerwald, Marienburg und die Dompropstei (» Kleines Stift«). Alle anderen Ämter fallen an den Herzog von Braunschweig – Wolfenbüttel. |
1525
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Unruhen in Goslar und unter den Bauern. |
1527
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Nach der Zerstörung des Stiftes Georgenberg vor den Toren Goslars ziehen sich die Stiftsherren auf ihr Vorwerk Grauhof zurück. |
1528
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Einführung der Reformation in Goslar und Braunschweig. |
1542
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Im Schmalkaldischen Krieg wird Herzog Heinrich d. J. aus seinem Herzogtum Braunschweig vertrieben. Auf dem Lande wird die Reformation eingeführt. |
26.09.- 21.10.1545
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Immenrode wieder katholisch, Herzog Heinrich hat wieder die Macht; Immenrode wird nach Gefangennahme des Herzogs wieder evangelisch. |
1547
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Nach der Schlacht bei Mühlberg kehrt Herzog Heinrich d. J. in sein Land zurück. Immenrode wird wieder katholisch. |
1548
|
Lt. Erbregister: 7 Ackerleute, 2 Halbspänner, 19 Köther, dazu Pfarre (Ackermann) ca. 1.600 Mg. Feldmark. |
1551
|
Visitation in Wolfenbüttel. |
1552
|
Im Vertrag von Riechenberg muss sich die Stadt Goslar Herzog Heinrich d. J. unterwerfen. Von nun an beginnt der wirtschaftliche Niedergang der Stadt. |
1561
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Heinrich Holthusen erhalt die Pfarre (katholisch). |
1564
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D. v. Quitzow erwirbt den »Großen Hof«. Nach dem Tode des sehr streitbaren katholischen Herzogs Heinrich d. J. übernimmt der letzte noch lebende Sohn, Herzog Julius, die Regentschaft. Er führt im ganzen Braunschweiger Land die lutherische Lehre ein. Seine Regierungszeit ist gekennzeichnet von unermüdlichem Fleiß und Schaffen. Durch ihn wird der Bergbau, das Hütten- und Salinenwesen gefördert. |
1580
|
Renovierung der Kirche. |
1581
|
Petrus Frickius erhalt die Pfarre. |
1581
|
Renovierung des Turms. |
1592
|
Ältestes vorhandenes Rechnungsbuch; der Kirche gehören 70 Mg. Land, 40 Mg. Wald: das Kirchengebäude ist mit Schiefer gedeckt. |
1601
|
Neubau des Pfarrhauses. |
1618-1648
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30 jähriger Krieg. |
1625
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Wallensteins Soldaten überfallen Kloster Wöltingerode und plündern es aus. Das Kloster wird wieder katholisch. |
1626
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Nach der Schlacht bei Lutter am Bbge. leitet Wallenstein von hieraus den Angriff gegen die Burgen Wiedelah und Schladen und die Stadt Wolfenbüttel ein. |
1640
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Kloster Neuwerk hat nur noch den Zehnten und 2 Meierhofe (einer abgebrannt und verdorben); ältestes erhaltenes Kirchenbuch im Evangelischen Pfarramt. |
1642
|
Sonderfriede zu Goslar. |
1643
|
Es erfolgt die Restitution des sogenannten Großen Stiftes: Alle ehemals fürstbischöflichen Ämter, die seit 1523 unter braunschweigischer Verwaltung standen, werden wieder der Regierungsgewalt des Bischofs von Hildesheim unterstellt, mit Ausnahme des Amtes Lutter. |
1701-1718
|
Der Orden der Augustiner beginnt mit dem Aufbau neuer Klostergebäudes. Einweihung der Klosterkirche Grauhof im Jahre 1718. |
1789
|
Französische Revolution. |
1802
|
Aufgrund des Friedens von Luneville (1801) nimmt Preußen das Fürstbistum Hildesheim in Besitz. |
1803
|
Durch den Reichsdeputationshauptschluß wird das Ende der weltlichen Herrschaft des Bischofs über das Fürstbistum Hildesheim besiegelt (Säkularisation). |
1805
|
Aufhebung -Säkularisation- der Klöster Grauhof, Riechenberg, Ringelheim. |
1805
|
Kein Frühling, kein Sommer, sondern Kalte; die Ofen brannten noch im Sommer, die Ernte war sehr spät, der unreife Roggen wurde gemäht und am Ofen getrocknet. |
1806
|
Rheinbund Napoleons: alle deutschen Staaten außer Österreich, Preußen, Kurhessen und Hannover treten bei. Als Folge davon legt Franz II. die deutsche Kaiserkrone nieder. Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation; Regen, Sturm, Matsch; 500 Einwohner bei 30 Feuerstellen; Wetterfahne repariert (Stange). |
1807 bis 1813
|
Die Gebiete des späteren Kreises Goslar kommen zum neugebildeten Königreich Westfalen. Wohlhabenster Immenroder ist der Pastor Landsberg mit einem Jahreseinkommen von 728 Talern. |
1809-1810
|
In Norddeutschland beginnt der Freiheitskampf gegen Napoleon Säkularisation der Klöster Wöltingerode, Dorstadt, Heiningen. |
nach 1810
|
Preußische Reformen. |
1813 bis 1866
|
Immenrode gehört zum Kurfürstentum Königreich Hannover; Wiedereinführung preußischer Verwaltung. |
1814-1815
|
Napoleon wird nach Elba verbannt; Wiener Kongress: Neuordnung der politischen Verhältnisse in Europa. |
1815-1831
|
Immenrode gehört zum Amt Vienenburg. |
1818
|
C. Schünemann erlebt und beschreibt das »Immenröder Echo« und labt sich am Quellwasser des Kirchteiches. |
1819
|
680 Einwohner. |
1822
|
Große Ernteeinbußen durch Dürre. |
1823
|
Das Gegenteil : große Ernteeinbußen durch Nässe. |
1830
|
Große Verarmung des Dorfes, vor allem der Brinksitzer, welche Geld durch Flachsspinnen verdienten (Aufkommen Baumwolle, der Spinn- und Webmaschinen) Hausstellen: 2 Ackerleute, 4 Halbspanner, 26 Kothsassen, 4 Brinksitzer Rezeß über die Generalseparation (Bereinigung d. Feldmarken, Hut und Weide). |
1831
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Choleraepedemie. |
1833
|
Reparatur der Wetterfahne immer noch ca. 680 Einwohner. |
1835
|
120 Schulkinder; Niedergang der Leinenindustrie (Flachs) unaufhaltsam; erste deutsche Eisenbahn Nürnberg-Fürth. |
1839
|
bis 1847, Ablösung der Zinsen an die Kirche. |
1842
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dürrer Sommer, Ende August war die Ernte eingebracht. |
1845
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kärgliche Kartoffelernte (Kartoffelkrankheit). |
1847
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große Teuerung. |
1848
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Revolution Februar: Revolution in Frankreich; Frankreich wird Republik. Ausgangspunkt für revolutionäre Bewegung in fast ganz Europa; März: Revolution in Preußen: König Friedrich Wilhelm IV. verspricht eine Verfassung und eine Reform des Deutschen Bundes Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt (Paulskirche) arbeitet eine deutsche Reichsverfassung aus. |
1853 bis 1858
|
Hungerjahre. |
1854
|
Spezialseparation wird durchgeführt (Receß v. 1863). Kosten sind 15.000 Taler (zur Finanzierung der Maßnahme werden vom Dorf ca. 4.000 Eichen im Faulholz und Hainholz gerodet). Verbot aller Arbeitervereine in Deutschland durch den Deutschen Bundestag. |
1856
|
Der Kirchhof wird nach Norden erweitert. |
1858
|
Münzreform (Dezimalsystem), die Immenröder haben große Umstellungsschwierigkeiten. |
1859
|
Die Schullasten werden von den Reiheleuten getragen; Gründung des Deutschen Nationalvereins d. h. erster Versuch einer Einigung des deutschen Reiches. |
1860
|
Chausseebau Goslar-Weddingen (jetzige Straßenführung B 82); Immenrode war sonst im Winter und Frühjahr »unpassierbar«. |
1860
|
Vorher bereits Gesangverein gegründet. |
1861
|
Kartoffelkrankheit; Immenrode gehört zum Amt Wöltingerode. |
1862
|
Verfassungsstreit in Preußen; Otto v. Bismarck (1815 – 98) wird Ministerpräsident. |
1864
|
Neue Orgel für die Kirche, Umbau d. Priechen, Dach erhalt neue Ziegeleindeckung. |
1866
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Immenrode wird preußisch. Einigung ganz Deutschlands unter Preußen. |
1867 bis 1884
|
zugehörig zum Kreis Liebenburg. |
1870
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Schulbaukosten (Unterhalt der Schule) : 30 Himpten Roggen, 11 Brote, 10 Wurste, 9 Schock Bier, 4 Schock Wasen, 4 Malter Klafterholz, Schulgeld je Schüler wurde erhoben; an Arme zahlte die Kirchengemeinde Zuschüsse. |
1871 bis 1875
|
Bau der Eisenbahn Vienenburg/ Grauhof; Gründung des Deutschen Reiches in Versailles; Wilhelm von Preußen wird deutscher Kaiser; Bismarck wird Reichskanzler; |
1873
|
Gründung des Schützenvereins und Fahnenweihe. |
1874
|
Einrichtung eines Standesamtes. Die Kirchenbücher haben nur noch religiöse Bedeutung; Einführung der obligatorischen Zivilehe in Preußen. |
1877
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Gründung des Kriegervereins; 1878 Fahnenweihe. |
1878
|
Sozialistengesetze zur Unterdrückung der Arbeiterbewegung. |
1885
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Immenrode gehört zum Kreis Goslar; Schulanbau an Pfarrwitwenhaus; |
1886
|
Gründung eines Männergesangvereins; 1888 Fahnenweihe. |
1887
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Wilhelm Stallmann stiftet eine Schulfahne. |
1890
|
Wilhelm II. entlässt Bismarck. |
1891
|
Gründung des »Turnklub Einigkeit«. |
1892
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Der Totengräber wird kirchlicher Beamter (vorher machten es die Nachbarn oder der Gemeindediener). |
1893
|
Posthilfsstelle im »Dorfkrug zur Post«. |
1894
|
Die Feuerwehr hat 52 Mann; umfassende Renovierung der Kirche. |
1895
|
An der Wedde gibt es drei Furten: beim Hof Herwart Wolf, bei der Gastwirtschaft »Zur Post« und beim Hof Richard Wolf. Die Dorfstraße steht oft unter Wasser; die Post will daher die Postagentur nach Weddingen verlegen, da die Straße Goslar/Sedderbrücke zu oft unpassierbar ist. Ausbau des Hohlweges (nördlicher Teil der Harlingeroder Straße); 27.000 m3 Boden wurden bewegt |
1896
|
Postagentur mit öffentlicher Fernsprechzelle bei Zimmermann; die Dorfstraße wurde in Ordnung gebracht. Der Briefträger hieß Thielemann und kam aus Vienenburg. Die Post wurde von Immenrode aus bestellt. Auf dem Kutschbock: Emil Zimmermann. |
1898
|
4x Feuer, 1 x Oberschwemmung (Ortsausgang bis zur Wassermühle – 1 m Hochwasser); Pfarrer muss Land zum Straßenbau abtreten (Dorfstraße). |
1900
|
170 Haushaltungen, 840 Einwohner 4 Ackerhöfe, 3 Halbspanner, 22 Kothsassen, 31 Brinksitzer, 50 Anbauer, 60 Handwerker / Tagelöhner. |
1901
|
Lieferung zu Martini an die Kirche: 10 Brote, 10 Mettwürste, 2 1/2 Gänse, 2 Hähnchen (ein »Umgang«). |
1905
|
Im Ruhrgebiet streiken 20.000 Bergleute. |
1910
|
Bau des neuen Schulhauses. |
1911
|
Eisenbahnstation wird erneut beantragt (Pfarrer). |
1912
|
Elektrische Beleuchtung in der Kirche. |
1914-1918
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Eerster Weltkrieg; 23.7. 1914, Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich und seine Frau werden in Sarajevo ermordet; Blitz schlagt in die Kirche ein (1914). |
1915
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Einbau der jetzigen Turmuhr. |
1917
|
Pfarrhaus bekommt elektrisches Licht. |
1919 bis 1929
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Einrichtung einer privaten Fortbildungsschule (Pastor); Ubbelohde 9 Taufen ohne Anwesenheit der Eltern; 18 Paare getraut. |
1920
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bis 1923: Inflation, Klage des Pastors Kuhlgatz: . . . «reich sind nur die Landwirte« |
bis 1933: Wilhelm Buchterkirchen Burgermeister. | |
1921
|
Kriegerdenkmal eingeweiht. |
1922
|
Starkstromanschluss (nur 27 von über 170 Haushalten schlossen sich an). |
1923
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und 1929: Kircheneinbrüche. |
1924
|
Eltern sind nunmehr bei der Taufe anwesend. |
1925
|
Landjägerstation (Polizei) in Immenrode; Typhus (schlechtes Wasser im Unterdorf). |
1926
|
Busverbindung nach Goslar. |
1927
|
Bau der Wasserleitung Harlingeroder Straße ausgebaut (Quelle beseitigt, dafür Bassins im Pfarrgarten). |
1928
|
Große Notlage (Jugend »verroht«); Blitzeinschlag in den Kirchturm. |
1933
|
Bürgermeister Buchterkirchen muss sein Amt niederlegen. Lutherfeier in historischen Kostümen, Mitglieder der NSDAP sind Darsteller. 5 Siedlerhäuser, 2 Doppelhäuser gebaut. |
1935
|
Der NSDAP-Beauftragte führt die Gemeinderäte ein. |
1936
|
In Immenrode gibt es keine Wohlfahrtsempfänger mehr der Bau einer Badeanstalt wird zurückgestellt. |
1938
|
das Pfarrhaus soll für Gemeindezwecke und die Gliederungen der NSDAP benutzt werden; Vier Volksgenossen erhalten Bauplätze für je 300 RM. |
1939
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Beginn des 2. Weltkrieges; Anschaffung eines Ehrenbuches für die Teilnehmer und Gefallenen von 1914-1918 der Gemeinderat schließt Juden vom Gemeindevermögen aus; Juden hatten hier gar kein Gemeindevermögen; der Kindergarten soll umgebaut werden. |
1940 bis 1944
|
Der Gemeinderat tagt jährlich 1 x. Eine Gruppe ausländischer Gefangener ist für längere Zeit in der großen Feldscheune an der Weddinger Straße untergebracht. |
10.04.1945
|
Einzug der Amerikaner |
Adolf Jerxsen, Burgermeister. das Gemischtwarengeschäft des ehemaligen Ortsgruppenleiters soll durch Ratsbeschluss geschlossen werden; Wahl eines Flüchtlingsausschusses; Instandsetzung des Armenhauses (dort steht heute das Feuerwehr-Gerätehaus) |
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1945
|
Erster Arzt: Dr. med. Wilfried Dogs, |
1946
|
1.400 Einwohner (Wohnraum für 900) |
11. 02
|
ein Bürger beantragt, aus der Anwärterliste der NSDAP nachträglich gestrichen zu werden; Wedde soll gereinigt werden |
02.04
|
Einstellung einer Gemeindeschwester; ehemalige NSDAP-Mitglieder sollen bevorzugt Wohnraum abgeben; deren Schrebergartenpachtvertrage sollen gekündigt werden |
13.04
|
Zunehmend Einbrüche; bei der Militärregierung soll eine Nachtwache beantragt werden (Dienstalter 18 – 65 Jahre) |
13.06
|
Ein Bürger verweigert die Nachtwache, ihm werden die Lebensmittelkarten entzogen 27.06: Ein Teil des Pfarrgartens soll wieder Spielplatz des Kindergartens werden (die Pastorenfrau ist dagegen); alle Einwohner sollen an der Kartoffelkäferbekämpfung teilnehmen; der Wirtschaftsausschuss übernimmt die Schuh- und Deckenverteilung |
10.08
|
»beim Stallgang sind die Domänenpferde eine Gefahr für den Verkehr« |
10.09
|
Erste öffentliche Wahlen |
23.09
|
Hermann Niemeyer, Winkelstraße scheidet als Bürgermeister aus; neuer Bürgermeister wird Wilhelm Fricke, Vienenburger Straße; Bau der Badeanstalt wird abgelehnt (Wohnungsbau ist wichtiger). |
1947
|
|
18.03
|
Drei Einwohner beantragen die Zulassung von Motorrädern (genehmigt) |
17.04
|
Die Fischereinutzung der Wedde wird auf 9 Jahre verpachtet. |
17.05
|
Einem Einwohner wird die Genehmigung erteilt, einen Betrieb für Kunstspeiseeis einzurichten ein Flurschutz wird aufgestellt (»nur handfeste Kerle«). |
10.06
|
Der Kirchteich soll abgedeckt werden; in der Schule sind 230 Kinder |
05.07
|
Eine Zahnarztpraxis wird abgelehnt (Wohnungsmangel) |
07.08
|
Eine Gewerbeerlaubnis zum Betrieb einer Bandsage wird erteilt. |
1948
|
|
13.01
|
der Rat ist über die »unverschämt hohen Holzpreise« entrüstet; die Bevölkerung beschwert sich beim Rat über seinen Bäcker (Vorgänger von Backer Heine sen.) »das Brot ist backig und nicht zu verdauen« |
26.02
|
Das alte Spritzenhaus soll abgerissen werden |
21.06
|
Die Gemeindekasse ist leer (Wahrungsreform) |
14.12
|
Neuer Burgermeister wird Gustav Impe der Scheunenbrand bei Papendieck ist der Anlass zum Wasserleitungsbau (viel Eigenleistung, freiwillige Erdarbeiten). |
1949
|
Erschreckende Zunahme der Verunreinigung von Gewässern, Graben und Gossen 31.01: Osterfeuerplatz oberhalb der Steingrube |
11.01
|
Fangprämie je Spatzen 0,05 DM |
29.07
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Max Lopatar wird Gemeindediener und Nachtwächter. |
1950
|
Die Schulspeisung wird eingestellt; Spritzenhaus/Gemeindebüro werden gebaut (20.000,- DM) das Ernährungsamt wird aufgelost. |
1951
|
1670 Einwohner: die Ortsbeleuchtung wird neu installiert; Wedderegulierung fertig; Pläne für ein neues Schulhaus; Aufstockung des Anbaues am Pfarrwitwenhaus Aufräumen des Kirchenbodens (von Schutt) Renovierung d. Kirchen. u. Turmdaches. |
Zwischen 1200 und 1250 wurde wahrscheinlich irgendwo in Niedersachsen ein sehr schönes Buch mit den Psalmen gemalt und geschrieben, das sich in der Reformationszeit im Kloster von Wöltingerode befand. Dieses Psalterium enthalt einen Kalender.
Auf den Monatsblättern sind neben einem Apostel und den Tierkreiszeichen jeweils die Monatsbeschäftigung der Bauern abgebildet. Die Darstellung folgt einer alten Tradition, die schon von den Römern übernommen worden ist. Die Bilder können uns einen gewissen Einblick in das Leben der damaligen Zeit geben, auch wenn sie damals üblichen Vorlagen folgen und die Darstellungen sehr stilisiert sind.
Im Januar plagte die Menschen die Kälte. Wir sehen, wie nah der Mann an die offene Feuerstelle herangerückt ist und seinen bloßen Fuß wärmt. Van innen heizt er durch ein heißes Getränk ein – die Kanne steht über der Feuerstelle heiß. Den Rucken muss er zusätzlich mit einem Schafsfell wärmen.
Im Februar ging man in den Wald, machte Holz für den nächsten Winter und zum Bauen. Eine ziemlich schwere Arbeit.
Im März: Ein sehr überraschendes Bild in dieser Gegend in diesem Monat.
Offensichtlich ein Bild von der Weinernte. Ein anderer Kalender dieser Zeit zeigt ein Bild vom Hacken des Weinbergs. Ist das Bild ausgewählt, weil in diesem Monat Ostern gefeiert wird und man zu Ostern zum Abendmahl ging ? Um 1200 ist Weinbau am Huy – den wir östlich der Grenze zur ehemaligen DDR sehen können – urkundlich belegt. Auffällig sind auch leuchtend rote Strümpfe des Weinbauers.
Im August: (die Bilder für die Monate April bis Juli fehlen). Mit der Sense wird Gras gemäht, der Schnitter scheint am Hang zu stehen. Eigentlich erfolgt das Mähen der Wiese etwas spät, selbst, wenn man annimmt, dass damals die Wiesen nur einmal im Jahr gemäht wurden.
Getreide wurde damals mit der Sichel gemäht.
Im September: Die Garben werden mit dem Dreschflegel gedroschen.
Im Oktober: Im Juni und Juli wurde das Brachland gepflügt. Im Oktober säte der Sämann das Getreide.
Im November wird die Spreu vom Korn getrennt – Weizen wurde damals in unserer Gegend kaum angebaut. Im November wird die Spreu vom Korn getrennt – Weizen wurde damals in unserer Gegend kaum angebaut.
Im Dezember wird geschlachtet, etwas brutal für unser Empfinden.
Das Schwein ist recht eigenwillig gemalt.