Geschichte Wer will fleißige Handwerker seh’n

[Harzkäse]
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Älteste Liste von Handwerkern.

1756 hat Pastor Röver eine Liste der Brinksitzer aufgestellt:
Brinksitzer wurden die Einwohner genannt, die wohl einen Garten (up dem Brinke), aber kaum Land besaßen. Weil sie davon nicht leben konnten, übten sie verschiedene Handwerke aus, oder sie waren bei ihren älteren Brüdern auf dem Hof beschäftigt.

Es wurde versucht, den Namen die Hausstellen zuzuordnen.
1. Hß. Jochen Unverhawen, ein Schneider
2. (keine Angaben)
3. Christian Prien, ein Leineweber (Haus-Nr. 8)
4. Hß. Hinrech Wische, ein Fassmacher und Zimmermann (Haus-Nr.10)
5. Weddecke, ein Schneider (Haus-Nr.15)
6. Hß. Hinrech Niemeyer, ein Tagelöhner (Haus-Nr. 16)
7. Hß. Tielemanns Rel., die Söhne sind Zimmerleute (Haus-Nr. 17)
8. Barthold Tielemann, ein Krüger, Zimmermann, Schneider, Barbierer, Fischer, Musikant (Haus-Nr.21)
9. Joh. Frige, ein Zimmermann
10. Hennig Bielstein, ein Schneider
11. David und Daniel Rößigs, Leineweber (Haus-Nr. 19)
12. Peter Leonhard Fricke
13. Ja. u. Andreas Politz, Schneider, Zimmerleute (Haus-Nr. 30)
14. Christoph Wesche (Haus-Nr.35)
15. Hinrech Peter Sültemeyer
16. Paul Winters Witiw. (Haus-Nr.59)
17. Barth. Keil
18. Christoph Immenrod, Schlächter
19. Berend Schmidt Röm: Cath., der Schmidt
20. Jahns Alburg (Haus-Nr.45)
21. Vorlop, Schneider (Haus-Nr 73)
22. Grashof. Diese haben nebst vielen Häuslingen hieselbst gewohnet

Die Alten in Immenrode erinnerten sich 1985 an
Nachtwächter:
Heinrich Strübig, Hermann Ehrenberg

Hebamme:
Auguste Wolf, Frau Engelke, Frau Schulz

Gemeindediener:
Heinrich Strübig, Hermann Ehrenberg, G. Unverhau (Totengräber)

Die Käserei:
Willi, Otto und Kar! Röttcher, Overbeck und Schrader, Heinrich Niemeyer, Otto Fuhrmann, August Ehlers, Hermann Ehlers

Bäcker:
Wllhelm Nothdurft, Wilhelm Döhrmann

Schlachter:
Wilhelm Köhler, Heinrich Niemeyer, Hermann Strübig
Hausschlachter:
Heinrich Prien, K Wilhelm Tillig, Richard Köhler, Willi Pfannenschmldt, Otto Mieleke, Heinrich Niemeyer
Schneider/Schneiderin:
Ernst v Hof, August v Hof, August Thielemann Christoph Bothe Martha Haarnagel, Martha v Hof, Auguste Ahrens, Helene Beims Emmi Pape Helene Miehe, Maria Bock

Sattler:
Robert Politz, Hermann Koch, Hermann Wolf
Schuhmacher:
Frltz Bock, Ernst Prien, Karl Frlcke, Heinrich Blumenberg, Gustav Giesecke, Hermann Giesecke, Hermann Schulze
Tischler:
Heinrich Röttger, Gustav Lachmund, Wilhelm Overbeck
Stellmacher:
Heinrich Steckhahn

Schmiede:
Heinrich Jürgens, Hermann Fricke, Meyer, Albert Hafner, Fritz Schmidt
Schäfer:
Heinrich Meier

Peitschenhersteller:
Karl Schütte

Fleischbeschauer:
August v, Hof

Brunnenbauer:
Wilhelm Fuhrmann

Friseur:
Otto Bock

Die ersten Geschäfte:
Gastwirtschaft Niemeyer/Zimmermann, Mund (Lebensmittel) Köhler (Schlachter)

Konsum:
Alfred Fricke

Hermann Schulze erzählte Konfirmanden 1978:

Herr Schulze hat den Beruf des „Schusters« schon mit 14 Jahren begonnen Heute ist er 70 Jahre alt Zuerst musste er 3 1/2 Jahre als Lehrling arbeiten, danach 5 Jahre als Geselle. Anschließend machte er seine Meisterprüfung. Nach dem Krieg gab es in Immenrode sieben Schuster, drei Schneider und zwei Schmiede. Sein Beruf machte ihm viel Spaß und er machte auch sehr viele Neuanfertigungen. Heute arbeitet er nur noch für Verwandte und Bekannte. Die Maschinenausstattung bekam er erst in den 30er Jahren Das Leder bekam er von einem Lederhändler aus Goslar. Heute macht er keine Schuhe mehr. Selten repariert er noch welche, da man davon nicht mehr leben kann