Wie alles begann
Bereits vor der offiziellen Gründung des Schützenvereines wurde in Immenrode auf Scheiben geschossen. Die erste Erwähnung findet sich aus den Jahren zwischen 1830 und 1840. „Schießstand“ war damals im Garten der Gastwirtschaft Niemeyer (jetzt ist dort der Frisiersalon Gebhard) in Richtung der ehemaligen Molkerei.
Um 1850/60 fand das Schießen am Hainholz statt. Geschossen wurde vom Grauhöfer Wege aus, und zwar von der Brücke an der Domänenwiesenecke (dort steht heute ein Gebäude für die Wasserversorgung) in Richtung Mergelkuhle (heute Osterfeuerplatz). Nach 1865 wurde auch einige Jahre im Hainberg , in Verlängerung des Weißen Weges, geschossen. Nach Verbot durch die Forstverwaltung verlegten die Schützen den Schießstand wieder zum Hainholz, um vom ehemaligen Ziegeleigebäude wieder in Richtung Mergelkuhle zu schießen.
1867 gab es das erste Schützenfest
1867 und 1869 wurden die ersten Schützenfeste mit Zelt am Weißen Wege vor dem Hainberg durchgeführt, der erste Schützenball fand 1868 in der Gaststätte Niemeyer statt. Wegen des Deutsch-Französischen Krieges wurden 1870/71 und im Nachkriegsjahr 1872 keine Schützenfeste veranstaltet.
Gründung des Schützenvereins
Bis zum Jahr 1873 traf sich gelegentlich eine Gruppe von Männern zum Scheibenschießen, ein echter Zusammenhang bestand nicht. Dies sollte sich ab dem 08.August 1873 ändern. An diesem Tage wurde der Schützenverein offiziell gegründet.
Mitglied des Vereines konnte jeder wohnberechtigte, unbescholtene Einwohner in Immenrode sein und werden. Auch Fremde konnten Mitglied werden, diese hatten jedoch kein Stimmrecht.
Der Vorstand des Vereines setzte sich zusammen aus:
1. dem Commandeur des Schützencorps
2. zwei Lieutenants
3. einem Fähnrich und
4. drei Deputierten
Die Deputierten waren für die Geschäftsführung des Vereines verantwortlich; einer war Schriftführer und einer war Kassenwart. Die Mitglieder des Vereins bildeten das Schützencorps.
Im Jahre 1874 baute der Verein auf dem Gemeindegrundstück oberhalb der Steinkuhle (bis 1971 Schuttplatz) vor dem Hainberg ein stabiles Schießhaus, aus dem Sommer 1874 und Frühjahr 1875 in Richtung Wald geschossen wurde. Doch bereits Sommer 1875 hatte die Forstverwaltung das Schießen dort wieder verboten da angeblich der Wald zu sehr beschädigt würde.
Kleine Waffenkunde
In den Gründungstagen, und auch viele Jahre danach, war das Schießen nicht so einfach wie heutzutage. Geschossen wurde mit Vorderlader-
büchsen, die vor jedem Schuss eine zeitaufwendiges Prozedur voraussetzten. Schon allein aus diesen Gründen stand die Geselligkeit seinerzeit im Vordergrund des Schießbetriebes.
Die Kugeln zum Vorderladerschießen mussten selbst gegossen werden. Die Hülsen (teilweise aus Papier) wurden mit Pulver gefüllt. Mit Hilfe einer Zange wurden die Kugeln in den Hülsen befestigt. Es wurde deshalb nur wenig geschossen – auch aus Kostengründen.
n den Tagen zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg wurde mit Großkalibergewehren der Marken MAUSER und MARTINI geschossen. Die Gewehre hatten Kaliber bis 10 mm, der Rückschlag war dementsprechend! – Nichts für zarte Gemüter!
Bereits 1885 drohte das Ende des Vereins
1885 kaufte der Verein einen Teil der Wiese am Hainholz um ein neues Schießhaus darauf zu errichten. Der Bau dieses Hauses im Jahr 1886 war der Ruin für den damals bereits 69 Mitglieder zählenden Verein. Aufgrund einer Übervorteilung zum Schaden des Vereins traten 44 Mitglieder aus. Die restlichen 19 Mitglieder hielten trotz hoher Schulden dem Verein die Treue. Das Schießhaus jedoch musste verkauft werden . An Stelle dessen wurde ein wesentlich kleineres Haus errichtet unter dessen Dach und behaglicher Einrichtung der Verein von neuem wieder zu blühen begann.
Veränderungen im Jahr 1898
Das Jahr 1898 wurde für die Schützen sehr bedeutsam. Das bisherige, kleine Schützenhaus reichte für die angewachsene Mitgliederzahl nicht mehr aus. Auf dem Grundstück Hahndorfer Weg/Klapperbrunnenweg (heute steht hier das Wasserpumphaus) wurde ein neues Schießhaus gebaut.
Des weiteren nahm der Verein mit Wirkung vom 01.Mai 1898 neue Statuten an. Die bisherigen Statuten wurden erheblich abgeändert oder ergänzt. So setzte sich der Vorstand zukünftig aus 6 Mitgliedern zusammen, nämlich
· dem 1. Schützenvogt
· dem 2. Schützenvogt
· dem Rechnungsführer
· dem Kommandeur
· dem Schriftführer
· dem Fähnrich und Standschreiber
Großbrand bei Schützenfestnachfeier
Nach langjähriger Pause fand Pfingsten 1898 wieder ein Schützenfest am Hainberg statt. Für den Ort selbst wurde das Jahr 1898 zum Unglücksjahr, denn der Ort wurde von 4 Bränden und einer Überschwemmung heimgesucht. Der erste Brand auf dem Hof des Landwirtes Wolf in der Nähe der alten Schule brach gegen 22.30 Uhr aus, als sich die Schützen, die Feuerwehr sowie eine große Anzahl der übrigen Einwohner vor dem Hainberg aufhielten , um eine Schützenfestnachfeier abzuhalten.
Entwicklung des Vereins bis zum ersten Weltkrieg
Bis 1914 fand jedes Jahr zu Pfingsten in Immenrode ein Schützenfest statt. Dieses entwickelte sich zum wahren Volksfest, denn neben einigen Winterbällen war das Schützenfest das einzige große Vergnügen in der Ortschaft.
Immenrode hatte zu dieser Zeit etwa 800 Einwohner, die Zahl der Vereinsmitglieder betrug etwa 60. Die Mitglieder bestanden etwa zur Hälfte aus gut-situierten Landwirten. Die weitere Hälfte waren Handwerker und Arbeiter. Jugendliche konnten erst nach abgeleistetem Wehrdienst dem Verein beitreten.
Das Schützenfest begann erst am Pfingstsonntag nach beendetem Nachmittagsgottesdienst. Zu dem Fest kamen eine große Anzahl Gäste aus den Orten der näheren Umgebung.
Im Laufe des Sonntagnachmittags wurde auf dem Schießstand der König ausgeschossen. Im Zelt trat eine Tingel-Tangel-Gesellschaft auf, ähnlich dem heutigen Variete´. Jugendlich unter 18 Jahren durften die Veranstaltung nicht besuchen.
Am Sonntagabend fand der Schützenball statt, währen am Pfingstmontag das Schützenfrühstück durchgeführt wurde. Eine Tradition die sich bis heute erhalten hat.
Montagabend stand ein Festessen mit anschließendem Schützenball auf dem Programm. Bereits damals gab es ein Kinderfest, dieses wurde jedoch dem Sonntag nach Pfingsten gefeiert.
Große Feier zum 40-jährigem Bestehen
Im Jahr 1913 feierte der Verein sein 40-jähriges Bestehen im großen Rahmen. Am großen Umzug nahmen sämtliche Vereine des Ortes teil. Mit dem Jubiläumsschützenfest fand gleichzeitig die Fahnenweihe statt, da die im Jahr 1873 angeschaffte Schützenfahne nicht mehr zeitgemäß war. Auf der Fahne, die auch heute noch die Vereinfahne ist, befindet sich der Wahlspruch:
„Üb ´ Aug´ und Hand fürs Vaterland!“
Im Jahr 1914 fand das Schützenfest genau zwei Monate vor Beginn des ersten Weltkrieges statt. In den folgenden 5 Jahren fielen die Schützenfeste aus, ebenso ruhte nach und nach das sonntägliche Schießen.
Aus den Schlachten des ersten Weltkrieges kehrten viele Schützenkameraden nicht mehr heim…
Nach dem 1. Weltkrieg bestand ein großer Nachholbedarf an Vergnügungen jeder Art. Besonders die Jugend nahm lebhaft an den Nachkriegsschützenfesten, die in den Jahren 1920-1923 in der Gastwirtschaft Zimmermann stattfanden, teil. Die damalige Geldentwertung (Inflation) förderte die Vergnügungssucht erheblich.
Kapelle zum Schützenfest kostete über 300.000,– Mark !
Im Inflationsjahr 1923 kostete die Musik zum Schützenfest 316.200,–Mark. Im Geschäftsjahr vom 01.07.1922 bis 30.06.1923 betrugen die Einnahmen des Vereins 536.067,66 Mark und die Ausgaben 524.223,80 Mark. Zahlen die den heutigen Kassenwarten die Schweißperlen auf die Stirn treiben würden.
Erst im Oktober 1923 kam die Inflation langsam zum Stehen.
1924 fand erstmals wieder ein Schützenfest im Zelt vor dem Hainberg statt.
Endgültige Heimstätte für den Verein im Jahr 1925
Das Schießhaus am Hainholz reichte für die angewachsene Anzahl von Schützen nicht mehr aus. Darum entschloss man sich im Jahr 1925 einen neuen Schießstand mit entsprechendem Schützenhaus am Hainberg zu bauen. Den Ausbau der Schießbahn und den Bau des Schießhauses übernahm eine Baufirma aus Schladen. Finanziert wurde dies alles durch zeitweise Beitragserhöhungen und Ausgabe von Anteilscheinen, deren Verzinsung sich nach den Zinssätzen der Spar- und Darlehnskasse richtete.
Geschossen wurde auf einer 175-meter Bahn. Überreste dieser Bahn sind heute noch im Wald oberhalb des 100-meter Standes zu erkennen. Das Gelände auf dem Schießbahn und Gebäude stehen gehört damals wie heute der Forstgenossenschaft Immenrode, mit der seinerzeit nur schwer Einigkeit über die Pachtbedingungen erzielt werden konnte.
1927 wurde eine zweite Schießbahn gebaut.
Im Jahr 1929 kaufte der Verein die Schützenkönigskette. Die Kette, die noch heute dem großen König die Würde verleiht, führt auf gravierten Silbertafeln alle Könige (im Besten) seit dieser Zeit auf.
Ab dem Jahr 1932 wurde neben dem Großkaliberschießen auch das Kleinkaliberschießen betrieben
…das „TAUSENDJÄHRIGE REICH„ und seine Folgen
1933 begann auch für den Schützenverein die nationalsozialistische Zeit. In diesem Jahr feierte man das 60-jährige Vereinsbestehen. 1934 wurden die demokratischen Grundregeln im Verein abgeschafft, es galt an sofort das Führerprinzip. Die Generalversammlung wählte einen Vereinsführer, dieser ernannte die weiteren Mitglieder des Vorstandes. Erster Vereinsführer wurde der damalige Schützenvogt Hermann Schrader.
Alle Versammlungen und Veranstaltungen wurden mit einem „Sieg-Heil“ auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler beschlossen.
Ab 1935 benutzten die SA (Sturmabteilung) und die SAR (Sturm-Abteilung-Reserve) die Schießanlagen am Hainberg. Erstmals wurde im Jahr 1935 auf eine Volkskönigscheibe geschossen.
Im September des Jahres 1939 begann der zweite Weltkrieg. Ziel des Vereins war nun nicht mehr der Sport und die Geselligkeit sondern die vormilitärische Ausbildung der Jugend. Diese Aufgabe übernahm er zusammen mit dem Sportverein. Bereits kurz nach der Mobilmachung erhielten eine Anzahl Schützen Ihre Einberufung zum Heeresdienst. 1940 nahm der Verein eine neue Satzung an, die sich an den Einheitssatzungen des Nationalsozialistischen Reichsbundes anlehnte.
Im Laufe des Krieges wurden insgesamt 49 Schützen, also fast alle aktiven Schützen, einberufen. Ein Großteil von ihnen kehrte aus dem Krieg nicht zurück. Damit begann das vorläufige Ende des Schützenvereins !
Der Neuanfang im Nachkriegsdeutschland
Nach der Kapitulation Deutschlands war alles militärische, und somit auch alles was mit Waffen zu tun hatte, verboten. Dies bekam auch der Schützenverein zu spüren. Das gesamte Vereinsvermögen, insbesondere das Schützenhaus und der Schießstand, wurde beschlagnahmt und durch einen Treuhänder verwaltet. Der Schießbetrieb und sämtliche Vereinstätigkeit ruhte!
Neugründung im Jahr 1950
Fünf Jahre lag der Verein brach, dann konnte auf Initiative des ehemaligen Vorsitzenden Alfred Diedrichs der Schützenverein am 11.März 1950 neu gegründet werden.
Die Satzung aus dem Jahre 1898 wurde in abgeänderter Form wieder angenommen, der Landwirt Alfred Diedrichs wurde zum Schützenvogt gewählt.
In diesem Jahr wurde auch wieder ein Schützenfest veranstaltet, es fand in beiden Immenröder Gaststätten statt.
Dadurch das sich etliche Heimatvertriebene, die in Immenrode ein neues Zuhause gefunden hatten, dem Verein anschlossen, zählte dieser im Jahr 1951 bereits wieder 100 Mitglieder.
1951 war für den Verein ein bedeutendes Jahr,
- mit Wirkung vom 24.Mai durfte der Verein wieder über sein Vermögen verfügen,
- und der Pfeifen- und Trommlerzug (Spielmannszug) wurde gegründet, die Leitung übernahm Walter Schneider.
Das Wirtschaftswunder begann
Im Jahr 1953 feierte der Verein sein 80-jähriges Bestehen, aus diesem Grunde fand das Schützenfest im größeren Rahmen statt. Auf dem Sportplatz waren zwei Festzelte aufgebaut und es wurde für damalige Verhältnisse ein stattlicher Überschuss erwirtschaftet. Die Bevölkerung hatte wieder mehr Geld, man war stolz auf das Erreichte. Das „Wirtschaftswunder“ kam in Fahrt und alle blickten optimistisch in die Zukunft.
Der Optimismus und die Energie dieser Jahre spiegelte sich auch im Schützenverein wieder. Von 1950 bis 1954 wurde nur mit Luftgewehren geschossen, nun wurde auch wieder das Kleinkaliberschießen eingeführt.
Die bestehenden Schießstände wurden zu Kleinkaliberständen ausgebaut. Vier Stände erhielten Schussbahnen von 50 Meter Länge, zwei Stände wurden auf 100 Meter Länge erweitert. Auch der Tontaubenstand wurde gebaut. Jetzt erfolgte auch wieder ein regelmäßiger Schießbetrieb.
„Frauenpower“ bereits im Jahr 1961
Im Jahr 1961 wurde die Damenschießabteilung gegründet, Zu dieser Zeit war es nicht selbstverständlich dass die Frauen in so eine „Männerdomäne“ wie den Schießsport einbrachen. Im Verein gab es jedoch keine Probleme, die Damenabteilung wuchs und gedieh. Was wäre der Verein heute ohne seine Frauen ? – nicht die Hälfte wert!
Ab 1962 konnten auch über 10 Jahre alte Jugendliche am Schießbetrieb teilnehmen, quasi die Geburtsstunde der Jugendabteilung. Diese war damals noch getrennt in „Knabenabteilung“ und „Mädchenabteilung“. Die Trennung in einzelne Abteilungen wurde in späteren Jahren aufgehoben.
1963 feierte man wieder im großen Rahmen das 90-jährige Bestehen, auf dem Festplatz standen ein großes Zelt, viele Buden und ein Karussell. Am Sonntagnachmittag fand ein großer Festumzug durch den Ort statt.
Licht und Wasser für die Schützen
Im Jahre 1964 erhielt das Schützenhaus erstmals einen Strom- und Wasseranschluss. Bereits ein Jahr später wurde auf vier Schießständen die elektrische Scheibenzuganlage eingebaut.
Auch im musikalischen Bereich gab es Veränderungen, im Jahr 1964 wurde der Spielmannszug um einen Pleßhornistenzug erweitert, die Gesamtleitung übernahm Friedhelm Bremer. Das Jahr 1968 brachte die Gründung des Fanfarenzuges. Zu dessen Leiter wurde ebenfalls Friedhelm Bremer gewählt.
1969 wurden im Saal der Gaststätte „Deutsche Eiche“ Luftgewehrstände eingebaut. Das Luftgewehrschießen fand nun im Saal statt, die bisherigen zwei Stände die im Bereich der 100-Meter Schießbahn lagen konnten die gestiegenen Anforderungen an den Schießbetrieb nicht mehr erfüllen.
Seit 1969 ist der Schützenverein auch Mitglied im Landessportbund.
Plötzlicher Tod des bisherigen Vorsitzenden
Am 20.November 1969 verstarb plötzlich und unerwartet der bisherige langjährige Vorsitzende Alfred Diedrichs. Er war 30 Jahre Schützenvogt im Verein. Daneben war er jahrelang in weiteren leitenden Positionen anderer Vereine und Organisationen tätig. 1970 wurde der Bäckermeister Karl-Heinz Treske zum Schützenvogt gewählt.
Im Jahr 1970 fand auf dem Fliegerhorst die Urkundenüberreichung zur Übernahme der Patenschaft zwischen dem Schützenverein und der 15.Kompanie des Luftwaffenausbildungsregiments 5 statt.
1971 feierte der Fanfarenzug (ehemals Spielmannszug) sein 20-jähriges Jubiläum. Verbunden war die Feierlichkeit mit einem Bezirkswettstreit bei dem der F-Zug in seiner Klasse den 2. Platz belegte.
1972 wurde das Patenschaftsverhältnis zwischen dem Schützenverein und der 15.Kompanie des Luftwaffenausbildungsregiments auf die Gemeinde Immenrode ausgedehnt.
Am 30.Juni 1972 verlor Immenrode im Rahmen der Verwaltungs- und Gebietsreform seine Selbständigkeit. Seitdem ist Immenrode ein Ortsteil der Stadt Vienenburg
Das erste Jahrhundert ist geschafft! Im Jahr 1973 feierte der Schützenverein anlässlich des 100-Jährigen Bestehens ein großes Jubiläumsschützenfest. Neben einem großen Festumzug gab es einen gut bestückten Festplatz und viele Veranstaltungen während der Festtage. Es wurde eine Jubiläumsmedaille ausgeschossen.
Im Jahr 1973 blickte der Schützenverein stolz auf sein 100-jähriges Bestehen zurück. Vom 09.Juni – 11.Juni blieb kein Auge trocken, es wurde zünftig gefeiert. Einer der Höhepunkte war der vor dem Hainberg bei Fackelschein von der Bergmannskapelle Salzgitter gespielte „Große Zapfenstreich“ unter Mitwirkung des Spielmannzuges Astfeld.
…Großumzug und angefeilte Drahtseile
Am ersten Pfingsttag schlängelte sich ein Festumzug der Superlative durch das Dorf. 19 Festwagen, 17 Vereine und Verbände, vier Spielmannszüge und eine Blaskapelle. Insgesamt über 850 Personen nahmen teil.
Kurz vor dem Fest hatte der Verein einen Sabotageakt an den Schießanlagen zu beklagen. Schießwart Kurt Kieper stellte am Himmelfahrtstag fest, dass mehrere Drahtseile der Scheibenzuganlage stark angefeilt waren.
Dem Schießbetrieb beeinträchtigte dieser „niederträchtige Anschlag“ einiger „Spitzbuben“ nicht im geringsten.
Das Königschießen ging reibungslos von statten, und am Pfingstsamstag konnten als „Jubiläumsköniginnen -und Könige“ Renate Koch, Hedda Sott, Horst Petzke und Kurt Kirsten proklamiert werden.
Im Jubiläumsjahr 1973 fand auch das erste freundschaftliche Treffen mit dem Schützenverein Osterwanna aus Ostfriesland statt. Im darauf folgenden Jahr wurden 16 Immenröder Schützen zu einem Gegenbesuch nach Osterwanna eingeladen. Die traditionsreiche Freundschaft der Vereine besteht noch heute.
Erstmals kein Schützenfest zu Pfingsten
1974 wurde erstmalig die Tradition gebrochen, zu Pfingsten das Schützenfest zu feiern. Hierfür gab es zwei Gründe:
- Es war kein Festzelt zu bekommen
- Der neue Festplatz befand sich noch im Bau
Nach langem Beraten fand der Vorstand schließlich eine Lösung. Man verlegte das Fest auf den 30. August – 01. September 1974, vorher wurden die Hirschkönige ausgeschossen und am Kommersabend mit proklamiert.
Das Jahr 1975 begann mit dem Rücktritt des Schützenvogtes Karl-Heinz Treske. Zu dessen Nachfolger wurde Horst Petzke gewählt. Daneben hatte der Verein den Tod vom ehemaligen Schriftführer und Verfasser der Vereinschronik August Ahrens zu beklagen. Das Jahr 1975 brachte aber auch Erfreuliches. So war es das 25. Jahr nach der Wiedergründung des Vereines nach dem Krieg. Sämtliche Mitglieder die damals dem Verein beitraten, wurden im feierlichen Rahmen anlässlich des Schützenfestes ausgezeichnet.
lässlich des 25-jährigen Bestehens des Fanfarenzuges fand 1976 unter Leitung von Friedhelm Bremer am Pfingstsonnabend der Bezirkswettstreit aller Musikzüge aus dem Raum Harz auf dem Festplatz statt.
Wolfgang Seefeld und Horst Nause fertigten für den Verein eine neue Satzung und Geschäftsordnung an. Am 09.Mai 1977 wurde diese im Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen.
In Form einer Grillfete feierte am 01. Mai 1981 der Fanfarenzug sein 30-jähriges Bestehen. Beim Bezirkswettstreit in Wolfshagen belegte der Fanfarenzug mit dem Stabführer in der Fanfarenzugklasse II den ersten Platz. Hierdurch wurde ein Aufstieg in die Fanfarenzugklasse I möglich.
Das Schützenhaus soll wachsen !
Im Jahr 1975 beschloss man den Ausbau des Schützenhauses und Anbau eines separaten Luftgewehrstandes.
Der Aus -und Anbau erfolgte in drei Abschnitten
- 1976 wurden Schachtarbeiten und Planierung durchgeführt. Die Fundamente wurden gesetzt und ein Abstellraum wurde errichtet.
- 1977 erfolgte das Erstellen des Rohbaus und das Aufsetzten des Daches. Am 05. August konnte Richtfest gefeiert werden.
- 1978 wurden Fenster und Türen eingesetzt, die Elektroanlage wurde installiert und die Inneneinrichtung wurde eingebaut. Nach Abschluss der Maler -und Fußbodenverlegearbeiten war es schließlich soweit
Am 25.August 1979 wurde der Luftgewehranbau nach dreijähriger Bauzeit offiziell eingeweiht.
Dieser umfasst 6 Luftgewehrstände und kann ggf. zu einem großen Aufenthaltsraum umgewandelt werden.
Sportlich…Sportlich !
Das Jahr 1982 war in sportlicher Hinsicht sehr erfolgreich. Der Verein konnte drei Kreismeister stellen. Dirk Fricke in der Jugendabteilung mit der Luftpistole, Udo Jerxsen mit Luftpistole und Sportpistole sowie Kurt Kieper mit der Sportpistole bei den Senioren. Des Weiteren belegte Jens Nause einen zweiten Platz in der Jugendabteilung beim Kreismeisterschießen.
Auch ermuntert durch die sportlichen Erfolge im Bereich Pistole, wurde die Pistolenabteilung gegründet.
Geschossen wurde auf den Pistolenständen in Harlingerode. 1983 wurde erstmals der Pistolenkönig ausgeschossen, erster König in dieser Disziplin wurde Dietrich Sander. Da die Pistolenabteilung anzahlmäßig zunahm und sich auch die Erfolge in den verschiedenen Pistolendisziplinen häuften, erwachte bald der Wunsch nach etwas eigenem. So beschloss man den Bau eines eigenen Sportpistolenstandes. Bis dieser fertig gestellt wurde, vergingen jedoch noch einige Jahre.
Heimstätte für Pistolenschützen
1984 wurde es ernst, konkrete Pläne zum Bau des neuen Sportpistolenstandes wurden erarbeitet. Um die Finanzierung des Baues zu sichern, einigte man sich bei der Jahreshauptversammlung 1984 nach erregter Diskussion auf eine Beitragserhöhung um DM 1,50 pro Monat. Nach Erarbeiten der Baupläne, Organisation der Arbeiten und Erteilung der Baugenehmigung wurde 1986 mit den Bauarbeiten begonnen. Ein Teil der Arbeiten, insbesondere Schachtarbeiten und Fundamenterstellung wurden durch Firmen erbracht. Der Großteil der Arbeiten jedoch erfolgte in Eigenleistung. Besonders hervor hob sich hierbei der langjährige erste Schießsportleiter
Kurt Kieper
hervor. Ihm zu Ehren wurde der Stand gewidmet. Am 06.Mai 1990 kam es zu der offiziellen Einweihung. Der Stand verursachte Baukosten in Höhe von 55000,-DM. Eine Summe, die bereits wenige Jahre später vollständig getilgt war. Mit einer von Friedhelm Bremer erstellten Schlachteplatte wurde die Standeinweihung mit vielen geladenen Vereinen, Firmen, Institutionen, allen am Bau beteiligten sowie weiteren Privatpersonen zünftig gefeiert.
Mit einem Vergleichschießen unserer befreundeten Vereine und Verbände wurde dem neuen Pistolenstand ein entsprechender Rahmen verabreicht.
1983 wurde das Schützenhaus mit neuem Geschirr bestückt.
Mit einem zünftigen Oberkrainer-Nachmittag wurde der vom Schützenhauswirt Josef Sepperer erneuerte Schützenhaus Vorplatz eingeweiht.
Nach der neuen Sportordnung, gültig ab 01.01.1984, kann ab dem 56. Lebensjahr (bisher ab 60 Jahre) in der Seniorenabteilung geschossen werden.
1985 wurde erstmals ein Bürgerschießen durchgeführt. Initiiert wurde dieses vom 2. Vorsitzenden Rainer Diedrichs mit Unterstützung von Orts-bürgermeister Karl-Heinz Impe. Bei der Premiere waren 23 Mannschaften mit je 5 Schützen der Einladung gefolgt. Als jährlicher Termin wurde das Erntedankfest festgelegt. Auch heute erfreut sich dieses Schießen noch großer Beliebtheit.
1986 konnten die Damen auf 25 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken und begangen dieses Jubiläum mit einer Feier zu der sämtliche Kreisvereine im Dorfkrug „zur Post“ eingeladen wurden.
Im Jahr 1988 wurde erstmals ein Schüler/Jugend-Pistolenkönig gekürt.
Für einen durchschlagenden Erfolg beim Schützenfest 1988 sorgten die bereits zum zweiten Mal verpflichteten „Original Frankenbläser“ aus Bayern. Die „Frankenbläser“ konnten in den darauf folgenden Jahren noch zwei Mal für das Schützenfest gewonnen werden. Es haben sich zum Teil richtige Freundschaften zwischen einzelnen Schützen und den Musikern entwickelt.
Im Jahr 1988 präsentierten Die Damen ihre neuen Königsketten. Auch gab es in diesem Jahr einen „Königinnentausch“. Während die „kleine Königin“ des Vorjahres, Marlen Bremer, „große Königin“ wurde, errang die „große Königin“ des Vorjahres, Brigitte Brunke, den Titel der „kleinen Königin“.
…lieber Feste feiern als feste arbeiten!
1989 wurde erstmals bei der Jahreshauptversammlung ein Festausschuß ins Leben gerufen. Dieser ist neben dem Vorstand zuständig für die Vorbereitung der Feierlichkeiten zu Pfingsten, beim Winterball und dem seit einigen Jahren veranstalteten Schlachteessen im Schützenhaus.
Was ist nach 1998, dem Jahr des vorstehenden Chroniktextes, bis zum heutigen Tage alles im Schützenverein passiert
Sehr viel !
Es erfolgten umfangreiche Aus- Um- und Anbauten im Schützenhaus und an den Ständen. So wurden die Fenster, die Eingangstür, die Decke im Schützenhaus, die Theke und die Toiletten im Schützenhaus erneuert. Des weiteren erhielt das Schützenhaus ein neues Dach und eine Zentral-Öl-Heizung.
Es wurden mehrere neue Sportwaffen (Druckluftgewehre, KK-Gewehre, Sportpistolen) gekauft. Seit Anfang 2008 hat der Verein für unter 12-jährige Schützen eine Laser-Schießanlage.
Nach wie vor richtet der Verein jedes Jahr ein Schützen- und Volksfest aus, das Bürgerschießen erfreut sich ungetrübter Beliebtheit, weitere Schießveranstaltungen wurden ins Leben gerufen. Es gibt in der Schüler/Jugendabteilung und im Fanfarenzug eine rege und aktive Jugendarbeit !
Auch im dörflichen Leben, insbesondere als Veranstalter weiterer Festivitäten wie Winterball, Fischessen, Schlachteessen, Bayrischen Abend oder auch Frühlingsfest (des Fanfarenzuges) ist der Schützenverein Immenrode nicht wegzudenken.
Der Fanfarenzug ist fester Bestandteil der dörflichen Kultur und erfreut mit schmissigen Melodien und flotter Musik.
Kurz gesagt – der Schützenverein Immenrode, ein moderner Verein für ein liebens- und lebenswertes Dorf mit Zukunft !
Schützenvögte des Schützenvereins
Conrad Wedde ab Gründungsjahr 1873 bis Juni 1898
Hermann Schrader Juli 1889 bis 31.12.1939
Alfred Diedrichs 01.01.1940 bis 31.12.1969
Karl-Heinz Treske 01.01.1970 bis 31.12.1974
Horst Petzke 01.01.1975 bis 31.12.1986
Wolfgang Bock 01.01.1987 bis 31.12.1989
Rainer Diedrichs sen. 01.01.1990 bis 31.12.1998
Karsten Emme 01.01.1999 bis 31.12.2011
Manfred Pohler 01.01.2012 bis 31.12.2016
Jeanette Schweimler 01.01.2017 bis heute